Schädliche Familiensysteme sind geprägt von ungesunden Mustern, Kommunikationsstörungen und oft auch von Traumata. Diese Muster können sich tiefgreifend auf die Entwicklung und das Wohlbefinden der einzelnen Familienmitglieder auswirken.
Merkmale schädlicher Familiensysteme:
- Kommunikationsprobleme: Offene und ehrliche Kommunikation fehlt oft. Stattdessen herrschen Schweigen, Vorwürfe, Beleidigungen oder manipulative Gesprächsführung vor.
- Rollenverkehrungen: Kinder übernehmen beispielsweise elterliche Aufgaben oder Eltern verhalten sich kindlich.
- Kontrolle und Manipulation: Ein oder mehrere Familienmitglieder versuchen, die anderen zu kontrollieren oder zu manipulieren.
- Verleugnung von Gefühlen: Emotionen werden unterdrückt oder nicht anerkannt.
- Gewalt: Physische, psychische oder sexuelle Gewalt kann in schädlichen Familien vorkommen.
- Suchtprobleme: Alkohol- oder Drogenabhängigkeit eines Familienmitglieds belastet die gesamte Familie.
- Ständige Kritik: Ein Klima der Kritik und Abwertung herrscht vor.
- Unzureichende Grenzen: Es fehlen klare Grenzen zwischen den einzelnen Familienmitgliedern.
Auswirkungen auf die Familienmitglieder:
- Psychische Erkrankungen: Depressionen, Angststörungen, Persönlichkeitsstörungen oder Essstörungen können die Folge sein.
- Vertrauensstörungen: Das Vertrauen in andere Menschen wird erschwert.
- Schwierigkeiten in Beziehungen: Schwierigkeiten, gesunde Beziehungen aufzubauen und zu pflegen.
- Geringes Selbstwertgefühl: Betroffene haben oft ein geringes Selbstwertgefühl und fühlen sich nicht wertvoll.
- Somatische Beschwerden: Psychische Belastungen können sich auch körperlich äußern.
- Suchtverhalten: Als eine Art Bewältigungsmechanismus kann Suchtverhalten entstehen.
- Aggressives Verhalten: Betroffene können aggressiv gegenüber sich selbst oder anderen werden.
- Störungen in der Persönlichkeitsentwicklung: Eine gesunde Persönlichkeitsentwicklung wird erschwert.
Ursachen für schädliche Familiensysteme:
- Ungelöste Konflikte: Alte Konflikte, die nicht bearbeitet werden, belasten die Beziehungen.
- Trauma: Traumatisierende Erlebnisse, wie z.B. Gewalt, Verlust oder Missbrauch, können zu dysfunktionalen Mustern führen.
- Psychische Erkrankungen: Psychische Erkrankungen eines Elternteils können die gesamte Familie beeinträchtigen.
- Soziale Isolation: Eine soziale Isolation der Familie kann dazu führen, dass Probleme nicht erkannt und angegangen werden.
- Gesellschaftliche Normen: Gesellschaftliche Normen und Erwartungen können zu Druck und Konflikten innerhalb der Familie führen.
Hilfe und Therapie:
- Psychotherapie: Eine Therapie kann helfen, die Ursachen für die Probleme aufzudecken und neue, gesunde Verhaltensmuster zu erlernen.
- Familientherapie: In der Familientherapie können alle Familienmitglieder gemeinsam an der Lösung der Probleme arbeiten.
- Selbsthilfegruppen: Selbsthilfegruppen bieten Austausch und Unterstützung für Betroffene.
Wichtig: Es ist wichtig zu betonen, dass nicht alle Familien, die Probleme haben, schädlich sind. Viele Familien durchlaufen schwierige Phasen, die sie gemeinsam meistern können.
Wenn du das Gefühl hast, in einer schädlichen Familie aufzuwachsen oder aufgewachsen zu sein, ist es wichtig, dir Hilfe zu suchen. TERMIN VEREINBAREN!
Foto von Brytny.com auf Unsplash
Kommentar schreiben