Hey! Wie wäre es mit ein bisschen Wachstum?

 

Persönlich innerlich wachsen muss gar nicht schwierig sein und lange dauern. Allerdings gibt es ein paar Grundsätze, die es zu beachten gilt und ein paar Life Hacks, die Du kennen solltest! 

  • Probleme werden immer wieder auftreten. Das ist unvermeidbar. Eine erste Maßnahme besteht darin, es nicht noch schlimmer zu machen.
  • Dafür eignet sich unser ungeschulter Verstand meistens nur begrenzt, denn häufig scheint er eine Art Eigenleben zu führen. Wir können ihn ohne gezieltes Geistestraining kaum zügeln.
  • Unser Verstand setzt uns oftmals mit Kommandos, Kommentaren und Bewertungen sehr unter Druck. Hier besteht noch viel Unwissenheit über unsere inneren Abläufe.
  • Der Sympathikus ist eine Hirnstruktur, die sich im vegetativen Nervensystem befindet. Wenn diese Struktur aktiviert wird, empfinden wir auf körperlicher, emotionaler und geistiger Ebene spürbaren und messbaren Stress.
  • Der Sympathikus hat sich in unserem Nervensystem stärker ausbilden können als sein Gegenspieler, der Parasympathikus, der für Ruhe in uns sorgen kann.
  • Nervenzellen und deren Verbindungen haben die Fähigkeit, sich permanent zu verändern. Das geschieht durch stetige Wiederholungen.
  • Mit dem, was wir täglich wiederholen, fördern wir selbst das Wachstum des jeweiligen Nervenareals in uns.
  • Durch erlittenen und selbst erzeugten Stress trainieren wir gewissermaßen unseren Sympathikus.
  • Diese Überfunktion des Sympathikus erzeugt in einer Art Teufelskreislauf hohe innere Spannungen in uns, die wiederum den Sympathikus weiter „füttern“.
  • Unheilsame Persönlichkeitsanteile, wie der innere Kampfhund, der innere Angsthase, der innere Trauerkloß, um nur einige zu nennen, werden fast automatisch aktiviert und sind mit dem Sympathikus vernetzt. Hier gibt es viele Anhaftungen und unheilsame Identifikationen.
  • Unverarbeitete schwierige Erinnerungen stimulieren dauerhaft den Sympathikus. Auch hier bestehen starke Anhaftungen, die unser Leiden verstärken.
  • Ein unachtsamer Umgang mit unserem Körper und zum Beispiel mit seinen Leistungsgrenzen erzeugt früher oder später Schmerzreaktionen, die unter anderem auch den Sympathikus aktivieren und weitere Teufelskreisläufe anheizen.
  • Ein unachtsamer Konsum von Giften vernebelt zusätzlich unseren Geist, so dass wir den Zugang zu wichtigen und notwendigen inneren Ressourcen verlieren, die der Problembewältigung dienen könnten.
  • In starken Stresssituationen verlieren wir ebenfalls den dringend notwendigen Zugriff auf unsere höheren Hirnfunktionen. Dadurch reagieren wir entweder wie ein Kind mit Gebrüll, Trotz, starken oralen und anderen Bedürfnissen, oder wir regredieren noch tiefer und empfinden dann Impulse in uns, die uns nur noch zur Flucht, zum Kampf oder zum Totstellen animieren. 

Schön und gut, aber was kann ich ganz praktisch tun? Was gilt es, als erstes zu erkennen? 

  • Wir erkennen unsere individuellen und unsere universellen Probleme und lernen beide voneinander zu unterscheiden.
  • Wir erkennen die Ursachen für unsere Probleme in unserer Verblendung und Unwissenheit. Diese Problematik findet sich in allen erdenklichen Facetten unseres Alltags wieder. Aus Sicht der Buddhistischen Psychotherapie (BPT) kann sie mit drei grundlegenden Eckpfeilern unserer Weltsicht abgeglichen werden:
    1. die wechselseitige Abhängigkeit oder Interdependenz, die zwischen uns und allen uns umgebenden Dingen und Wesen besteht
    2. die Leerheit, das Fehlen einer Eigennatur und damit das Fehlen von Unabhängigkeit aller uns umgebenden Dinge und Wesen
    3. die Unbeständigkeit oder Impermanenz, die den Mangel an Kontinuität, den stetigen Wandel und die Vergänglichkeit als Grundqualitäten der gesamten Natur beschreibt.
  • Wir erkennen die beiden anderen Ursachen für unsere Probleme in unserer Neigung zur Anhaftung und zum Widerstand.
  • Wir verinnerlichen unsere Erkenntnisse durch konkrete tägliche Übungen und die Umsetzung unserer Fortschritte in unserem Alltag.
  • Wir lernen verantwortungsvoll loslassen. Um dies zu ermöglichen, müssen wir uns vorher mental stärken, unsere Verantwortung für uns selbst und alle anderen erkennen und den Mittleren Weg einhalten.
  • Wir beachten und erfahren den Mittleren Weg in unseren konkreten Alltagssituationen.
  • Wir sorgen für unser Wohl und in gleicher Weise auch für das aller anderen fühlenden Wesen.

 

Photo by Gursimrat Ganda on Unsplash

Kommentar schreiben

Kommentare: 0