Traumabonding: Trotz psychischer oder physischer Gewalt eine Bindung haben

 

Traumabonding (auch traumatische Bindung genannt) beschreibt eine starke emotionale Bindung zwischen zwei Menschen, die trotz psychischer oder physischer Gewalt besteht. Diese Bindung entsteht oft in ungesunden oder missbräuchlichen Beziehungen, in denen Phasen von Zuneigung, Reue oder Entschuldigungen mit Gewalt- oder Manipulationsphasen abwechseln.

 

Wie entsteht Traumabonding?

 

  1. Intermittierende Verstärkung
    • Derdie Täterin zeigt abwechselnd Liebe und Gewalt, was beim Opfer Hoffnung weckt ("Es wird besser!").
    • Diese Unberechenbarkeit erzeugt eine suchtähnliche Abhängigkeit.
  2. Isolation & Abhängigkeit
    • Das Opfer wird oft von Freunden/Familie isoliert und fühlt sich emotional oder existenziell abhängig.
  3. Trauma & Stressbindung
    • In extremen Stresssituationen (z. B. nach Gewalt) schüttet das Gehirn Hormone aus, die eine irrationale Bindung verstärken.
  4. Selbstschutz-Mechanismus
    • Die Bindung kann eine Überlebensstrategie sein – das Opfer hofft, durch Anpassung weitere Gewalt zu vermeiden.

Merkmale von Traumabonding

 

  • Trotz Gewalt starke Gefühle für dendie Täterin
  • Rationalisieren oder Verharmlosen des Missbrauchs ("Er*Sie meint es nicht so.")
  • Intensive Sehnsucht nach der Person, selbst nach Trennung
  • Schuldgefühle oder Selbstvorwürfe ("Ich habe es verdient.")

Wie kann man sich lösen?

 

 Erkennen, dass es sich um eine Traumabindung handelt
 Professionelle Hilfe suchen (Therapie, Trauma-Beratung)
 Kontakt abbrechen (No Contact)
 Soziales Netzwerk stärken (Freunde, Familie, Selbsthilfegruppen)
 Selbstwertgefühl aufbauen (Achtsamkeit, Selbstfürsorge)

 

Traumabonding ist eine komplexe psychologische Reaktion – kein Zeichen von Schwäche. Mit Unterstützung kann man sich daraus befreien und gesündere Beziehungen aufbauen. Wir unterstützen gerne: TERMIN BUCHEN

 

Natürlich gilt auch, wenn Du eher eine telefonische Beratung wünschst, wende dich an Beratungsstellen wie das Hilfetelefon Gewalt gegen Frauen (08000 116 016) oder Männerhilfetelefon (0800 1239900). Du bist nicht allein. 💙

 

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