Alt werden – Die Zeit, die wir haben

 

Wie viele Jahreswechsel haben wir noch zu erwarten? Es sind vielleicht noch 20, 35 oder womöglich sogar noch 40 Sommer und ebenso viele Winter, die wir erleben können. Aber wer weiß? Vielleicht ist heute unser letzter Tag?

 

Übung: Unsere Lebenslinie

 

Wie in der Abbildung malen wir uns ein einfaches Diagramm aus einer senkrechten Linie links und einer waagrechten Linie unten. Auf der unteren Linie befindet sich unsere Lebenszeit. Sie beginnt links mit unserer Geburt und endet rechts mit unserem Tod. Auf der senkrechten linken Linie können wir unser Glücksempfinden eintragen. Unten ist 0, also kein Glück, und weiter oben bis maximal 10 bedeutet großes Glück.

 

Diese Übung können wir zum Beispiel so beginnen, dass wir unser heutiges Empfinden in das Diagramm bei der entsprechenden Jahreszahl und in der Höhe unseres aktuellen Glücksempfindens eintragen. Dann können wir eine Reise in unsere Vergangenheit starten und langsam rückwärtsgehend die wichtigen Lebensereignisse bewerten. Wir können aber auch so vorgehen, dass wir uns auf unsere erste Erinnerung besinnen und diese eintragen. Danach fahren wir von dort aus fort bis zum heutigen Tag.

 

Diese Übung ist einfach, dabei aber äußerst wirkungsvoll. Wir erhalten so auf einen Blick einen Zugang zu unserem bisherigen Leben. Eine weitere sehr bedeutsame Facette dieser Übung besteht darin, sich den Raum zu vergegenwärtigen, der zwischen der heutigen Eintragung und dem rechten Ende des Diagramms existiert. Es handelt sich dabei um den Rest unseres Lebens. Falls uns keine schwere Krankheit oder ein plötzlicher Unfall vorzeitig aus dem Leben reißt, können wir also unsere wahrscheinliche Lebensspanne betrachten. Es sind wenige Zentimeter. Unser kostbares Leben zeigt sich hier auf einem kleinen Stück Papier.

 

Es muss wohl nicht erst betont werden, wie lohnenswert eine achtsame Ergründung dieser Thematik sein kann. Die offensichtliche Begrenztheit unserer restlichen Lebenszeit wird sicherlich viele von uns sehr beängstigen. Wir sind wahrscheinlich die einzigen Wesen auf dieser Welt, die um ihren eigenen Tod wissen. Dass wir über dieses Wissen verfügen, ist allerdings meist nur indirekt sichtbar, da wir in der Regel alles Erdenkliche unternehmen, um uns selbst vor diesem Wissen zu schützen. Eine Folge davon ist eine Kultur des Jugendwahns mit allen bekannten Auswüchsen.

 

Tipp: Weitere Übungen zum Thema Lebensspanne sinnvoll und vor allem bewusst nutzen erhältst Du von uns gerne per E-Mail. Noch lohnender ist eine komplette Logotherapie, damit Du Deinen SINN im Leben findest und zu leben beginnst! 

 

 

 

Photo by Patrick Schneider on Unsplash

Kommentar schreiben

Kommentare: 0